Das Meer im Kopf – Gedächtnis

Unser Gedächtnis ist Instrument und Ressource, es ist eine unschätzbares Meer von Erinnerungen, (Ein-)Flüssen und Strömungen, gerade auch für KünstlerInnen, und im Beruf unersetzlich. Um nur einige zu nennen:

 

  • Musiker, Sänger und Komponisten, die den genauen Klang eines Tones oder die Abfolge einer Partitur in ihrem Gedächtnis abgespeichert haben.
  • Schauspieler und Comedians, die zu bestimmten Texten ganz bestimmte Bewegungen und Situationen abgespeichert haben.
  • Schriftsteller, die Ereignisse und Figuren ihren Geschichten zur Verfügung stellen können, weil sie sich aufgrund einer Alltags-Episode eines Zitats aus einem Klassiker erinnern, und nun können sie dieses Element in einem anderen Zusammenhang verwenden.
  • Maler, die aufgrund ihrer Erinnerung oder Phantasie eine Komposition erschaffen können aus dem Zusammenspiel von Farben und Formen.

Und nicht nur Künstler sind sogenannte „Gedächtnis-Handwerker“, die ohne ihr Gedächtnis ihre Kunst nicht mehr ausüben könnten.  Auch alle anderen, die mit ihrem Gedächtnis in irgendeiner Form arbeiten; etwa um zu heilen, zu lehren, zu reparieren, etc. – ich könnte noch viele Tätigkeiten aufzählen, denen das Gedächtnis zugrunde liegt. Quelle_im_kopf© okalinichenko -Fotolia.com
Was also kann man tun, damit diese wertvolle Ressource Gedächtnis möglichst lange funktioniert? Läge es nicht nahe, diese Quelle auch zu pflegen und nicht immer nur auszuschöpfen? Es könnte ja sein, dass sie nicht so unaufhörlich weitersprudelt.
Sie werden sich vielleicht fragen, wie das gehen soll, das eigene Gedächtnis zu pflegen. Stimmt, es hört sich erstmal komisch an, etwas, was eigentlich immer wie selbstverständlich funktioniert hat, plötzlich zu pflegen, erscheint überflüssig. Meist merkt man ja erst welchen Schatz man in sich hat(te), wenn dieser plötzlich versagt.
In einem Zeitalter aber, in dem die Krankheiten Alzheimer, Parkinson und Demenz für die ältere Generation immer häufiger werden, sollte man sich darum kümmern – und bei sich selbst anfangen. Die Schicksale, die diese Krankheiten bekommen, sind in allen Berufsgruppen zu finden, und das ist tragisch mit anzusehen: auch bei den Künstlern: z.B. ein Sänger, der plötzlich immer mehr Ausfälle hat, da sein Gedächtnis nicht mehr funktioniert, kann irgendwann nicht mehr singen, weil das die Abend-Vorstellung gefährden würde. Wenn das schon im Alter von 50+ passiert, kann dieser Künstler nur noch die Frührente beantragen, bzw. in den Vorruhestand gehen.

Wie also können wir unser Gedächtnis pflegen? Fangen wir doch einfach frühzeitig damit an – bevor der Burn-out oder der Gedächtnis-Ausfall kommt. Viel Bewegung, geistige Beschäftigung und zum Beispiel gezieltes Gedächtnistraining sind Wege zu einem lange funktionierenden Gedächtnis.